Rückblick auf ein besonderes Musik-Jahr

Mon, 16 Nov 2020 14:04:30 +0000 von ehemaligem Nutzer

© Tina Hueske
Als im Frühjahr das berühmte Virus mit den sechs Buchstaben auch die musikalischen Gruppen bei uns in den Dornröschenschlaf schickte, fragten sich viele haupt- und nebenamtliche Kirchenmusiker, wie es im Sommer weitergehen könnte mit allen Chorproben. Hilfe erhielten wir von der Landeskirche, die in Handlungsempfehlungen mit Rat und Tat zur Seite stand und uns auch weiterhin berät. Nach den Sommerferien konnte es an St. Jacobi endlich wieder losgehen. Eingeladen wurde zu Gartenproben an der frischen Luft - Chormitglieder stellten ihren Garten zur Verfügung und die Sängerinnen und Sänger brachten nicht nur ihre Noten mit, sondern auch einen (Garten-)Stuhl zur Probe. 
Es stellte sich glücklicherweise schnell heraus, dass wir das Singen nicht verlernt hatten. Hinterher gab es zum Kontrast im Gemeindehaus Kaffee und sehr leckeren Kuchen, das Kommen lohnte sich also gleich doppelt. Auch Lustiges ereignete sich: Während einer Probe am Schiedenitzweg versuchte - wohl angelockt vom Gesang - ein ferngesteuerter Rasenmäher, den Rasen um die Füße der Teilnehmer noch kunstvoll zu mähen und diese aus dem Takt zu bringen. Ohne Erfolg! 

Eine Probe bei einer Mitsängerin in Bavendorf mußte wegen Regen leider ausfallen, ansonsten unterstützte uns am Sonnabendnachmittag herrliches Spätsommerwetter. Ab Oktober probte der Chor aufgeteilt in Gruppen, der Kinder-Jugendchor konnte analog der Schulen schon vor den Sommerferien in kleiner Aufteilung wieder beginnen. Alle wissen wir, dass es ab November und weiter hinaus wieder zu Änderungen kommen kann.

Für die Konzerte in St. Jacobi gab es eine andere Entwicklung. Alle Nachtklänge im Sommer konnten durchgeführt werden. Dieses erfüllte viele Musiker mit Dankbarkeit, die nach ständigen Absagen finanziell unter hohen Einbußen litten. Die Frage war nur: Kommen die kulturinteressierten Besucher auch mit Mund- und Nasenschutz zu einer musikalischen Veranstaltung oder schreckt das alles eher ab? Die Antwort war verblüffend, es gab kaum nennenswerte Unterschiede im Besuch zum Vergleichsjahr 2019. Sowohl der Orgeleröffnungsabend, das Tangokonzert mit tanzendem Tangopaar (aus einem Haushalt), als auch das Finale mit Swantje Bernhardt (Sopran) und Peter Gelhard am Saxophon wurden richtig gut angenommen. Noch lange nach den Konzerten blieben die Musiker für einen Austausch sitzen, es gab viel zu berichten in dieser Zeit. 

Ein zusätzliches Herbstkonzert "Bach in Present Tense" mit Werken von J. S. Bach in ungewöhnlicher Besetzung (Die Kunst der Fuge) in Kooperation mit dem Kunstraum Tosterglope und dem NDR Musikförderung Niedersachsen sorgte für sehr guten Zuspruch mit kaum noch freien Plätzen.

Der Kirchenkreis hat im November einen Fond aufgelegt, aus dem Musiker im Gottesdienst unterstützt werden können, dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung für alle, denen Musik & Kultur in der Kirche wichtig sind.

Wir freuen uns weiter auf schöne und herzliche Begegnungen über die Musik!
Ihr Jan Peter Heine
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