
Der Ehrenvorsitzende des Garlstorfer Kirchenvorstands, Hans Joachim Ravens, ist am 7.Oktober 2021 gestorben und am 23.10.2021 auf dem Kirchhof seiner Martin-Luther-Kirche beigesetzt worden. Gesegnete 86 Jahre alt ist er geworden.
Jochen wurde am 7. Juli 1935 in Garlstorf geboren und verbrachte sein ganzes reiches Leben dort. Sein Vater war Malermeister, so wählte er diesen Beruf und stieg ins Familiengeschäft ein. Später wurde er auch Standesbeamter und übte das Amt in seiner liebevoll-herzlichen Weise im eigenen Haus an der Dorfstraße aus, bis er den Posten im Bleckeder Rathaus übernahm.
Jochen wurde am 7. Juli 1935 in Garlstorf geboren und verbrachte sein ganzes reiches Leben dort. Sein Vater war Malermeister, so wählte er diesen Beruf und stieg ins Familiengeschäft ein. Später wurde er auch Standesbeamter und übte das Amt in seiner liebevoll-herzlichen Weise im eigenen Haus an der Dorfstraße aus, bis er den Posten im Bleckeder Rathaus übernahm.
Seine große Liebe Inge geb. Vogelsang fand er in Radegast. Sie heirateten 1960 und hatten bald zwei Kinder. Schon als 16-jähriger trat Jochen Ravens in den Garlstorfer Chor Concordia ein, blieb ihm bis zu seiner Auflösung vor wenigen Jahren treu. Ein Jahr später wurde er Feuerwehrmann, im Feuerwehrhaus fand bis vor Kurzem auch die wöchentliche Skatrunde mit seinen Freunden statt.
Seit 1970 war Jochen Ravens Mitglied des Garlstorfer Kirchenvorstands. Dessen Vorsitzender wurde er für 25 lange Jahre nach dem unvermuteten Tod von Pastor Grobs. Mit Sup. Wiesenfeldt boxte er in Hannover durch, daß die verwaiste Pastorenstelle nicht gestrichen, sondern eine sog. Pfarrvakanzstelle eingerichtet wurde. Die wurde dann im Oktober 1977 mit der jungen Diakonin Heidi Wöhlbrand besetzt und Jochen ebnete ihr den Weg in die Herzen und Familien der vier Dörfer. Die Bleckeder Elbmarsch konnte bis 2009 ihre eigene Seelsorgerin behalten.
Viel hatte dieses Team dann zu gestalten und durch manche Krise zu gehen. Immer half ein kurzer Draht zum Superintendenten. Die Gemeinden Radegast und Garlstorf mußten fusionieren, auch damals hoch umstritten. Und schon damals mußten Gebäude der Kirche aufgegeben werden. So wurde die Schule in Garlstorf und das Pfarrwitwen- und Küsterhaus in Radegast verkauft. Das alte Garlstorfer Pfarrhaus wurde abgebaut und nach Brackede versetzt. An seiner Stelle wurde 1980 ein neues Gemeindehaus mit für damalige Verhältnisse großzügigen Gemeinderäumen erstellt. Die Gebietsreform war auch für die kirchlichen Ländereien zu meistern. Längere Zeit war Heidi Wöhlbrand erkrankt und die Zeit bis zu ihrer Erholung zu überbrücken. Zwei große Kirchenrenovierungen zunächst Radegast und dann in Garlstorf hat Jochen zusammen mit dem Amt für Bau- und Kunstpflege bewältigt und uns wunderschöne Kirchen hinterlassen. Auch die Sanierung der Radegaster Orgel fiel in seine Amtszeit. Sein Fundraising hat unglaubliche Spenden erbracht und die Finanzierung gesichert. Zu guter Letzt hat er dafür gesorgt, daß seine Heimatkirche in Garlstorf den Namen Martin-Luther-Kirche erhielt.
Immer blieb er der Maler, hat die Kirchen gezeichnet, die heute unsere Briefköpfe und manche Papiere schmücken, viele Schilder tragen seine Schriften. Besonders die Tafel mit dem Text "Ein feste Burg ist unser Gott ..." wird uns an ihn erinnern. Auf den Friedhöfen wachsen die Blutahorne zu stattlicher Größe, die er aus Ludwigsluster Samen gezogen hatte.
Mit Leib und Seele hat Jochen Ravens sich in seiner 30-jährigen Amtszeit eingebracht. Und als die im Jahr 2000 zu Ende ging, wurde er zusammen mit seiner Frau Inge Kirchendiener in anderer Weise, für nochmals 18 Jahre Küster zu Garlstorf - akribisch, fröhlich-liebevoll, umsichtig alle beide. Immer waren Kirche und Kirchhof picobello, immer der Blumenschmuck ein besonderer, meist aus dem eigenen Garten.
Jochen Ravens war ein freundlicher, hilfsbereiter, zugewandter, ein souveräner und immer interessierter Mensch voller Geschichten und Geschichte. Er hat unser Leben in der Elbmarsch in vielfältiger Weise berührt und geprägt, so schrieb die Landeszeitung. Dem ist nichts hinzuzufügen. Wir gedenken seines ungewöhnlichen Engagements in liebevoller Dankbarkeit.
Wiebke Danielsen-Runge (für den Kirchenvorstand)
Wiebke Danielsen-Runge (für den Kirchenvorstand)