Ein Wort zum Start der neuen Kirchengemeinde

Tue, 05 Jan 2021 09:10:10 +0000 von ehemaligem Nutzer

© Christian Cordes
Pastor Frank Eisel
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserinnen und Leser,
wir sind ständig unterwegs, ob in der Familie, im Beruf, in der Gemeinde, der Gesellschaft oder in unserem Land. Wer meint, er sei schon angekommen und müsse sich nicht mehr bewegen, wird zurückbleiben. Auch Kirche muss sich bewegen und verändern, sich zu den Menschen hinbewegen und immer wieder nach neuen Wegen suchen, die vertraute Botschaft neu zu formulieren, sie dem Sprachduktus und den Lebensgewohnheiten anzupassen.

Wir sind als Gemeinde wanderndes Gottesvolk, wir sind auf dem Weg zur Ewigkeit Gottes, die jetzt noch nicht sichtbar ist, dann aber einmal für Alle erkennbar sein wird – und das Schönste daran ist, dass wir niemals allein sind. Gott geht mit, er wandert mit seinem Volk durch die Geschichte und durch die Zeiten, die uns vor neue Herausforderungen stellen.
Wir beschreiten neue Wege in der Fusion der drei Kirchengemeinden Barskamp, Garlstorf und Bleckede, die zum 01.01.2021 beschlossen wurde. Wir müssen dabei vielleicht manches Vertraute und Gewohnte hinter uns lassen, wir gewinnen Neues hinzu und werden es hoffentlich als Bereicherung empfinden, gemeinsam auf dem Weg zu sein. Ich freue mich darüber, dass Pastor Dierßen und ich ein Pfarrteam für alle unsere Gemeinden bilden werden, zu deren Vervollständigung noch eine Diakonin/Diakon gehören wird.

Ich bin gespannt auf die neuen Aufgaben und Wege, die wir angehen werden und vertraue darauf, dass wir im Miteinander der Kirchenvorstände die Stärke entwickeln werden, die wir für die uns gestellten Auf-gaben brauchen.

Ich bin davon überzeugt, dass unsere Kirche und ihre Gemeinden künftig noch mehr Beweglichkeit brauchen, weil sich um uns herum die Zeit und die Menschen verändern – und wir mit ihnen. Kirche ist und bleibt eine Baustelle, in der wir mit den nicht vorhersehbaren Unwägbarkeiten umgehen, Planungen korrigieren und neue Wege beschreiten müssen. In dem oben zitierten Lied von Hans von Lehndorff heißt es treffend: „… denn wer sicher wohnt vergisst, dass er auf dem Weg noch ist.“ 
In den Evangelien des Neuen Testaments wird immer wieder davon berichtet, dass Jesus unterwegs war; dass er kein festes Haus bewohnte, keine Sicherheiten hatte, außer der, dass er wusste, was kommen wird. Ich frage: Wohnen wir in unserem Land und auch in Bleckede zu sicher? Die Corona-Pandemie zeigt uns, dass nichts wirklich sicher ist! Es kann ganz schnell ganz anders kommen als gedacht. Viele Trauungen und Taufen mussten verschoben werden, Ehejubiläen und runde Geburtstage in kleinem Kreis gefeiert werden und die Konfirmationen fanden zu ungewöhnlichen Zeiten unter Corona-Bedingungen statt. 

Die vor uns liegenden Wochen fordern uns heraus. Wir wissen noch nicht, wie wir Weihnachten feiern werden, nur das Eine wissen wir: dass wir das „Wir“ in Kirche und Gemeinde und auch in unserer Gesellschaft stärken müssen, damit wir bestehen können. 

Jesus Christus kam nackt und ungeborgen in unsere Welt. Er wurde Mensch und setzte sich den Menschen und den besonderen Gegebenheiten im Land Palästina aus, damit alle Menschen Gottes Liebe und Nähe zur Welt erfahren. Und eben dasselbe ist unser Auftrag als Kirche und Gemeinde für die Welt auch, dass wir Gottes Nähe und Liebe zu den Menschen bringen, Lichter anzünden, Wärme verbreiten und Hoffnung wecken, die über die gegenwärtige Krise und manche Not hinaussehen hilft. 
Ich wünsche mir für uns alle, dass Gott unsern Weg in der Kirche auch weiterhin mit seinem Segen begleitet und uns gelingen lässt, was dem Bau seines Reiches dient, damit wir, insbesondere in dieser schwierigen Zeit, Diener der Freude und Hoffnung werden, die unsere Welt ein Stückchen weit heller werden lässt.
Ihr Pastor Frank Eisel
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